Lebensplanung
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Was ist uns wichtig im Leben? Nachdem wir nun mehr als ein halbes Jahrhundert leben, müssen wir uns wohl fragen, was haben wir für uns erreicht. Es gibt da ja diese griffige Faustformel: Ein Haus bauen Ein Kind zeugen Einen Baum pflanzen Nun ja, demnach haben wir überhaupt Nichts erreicht. Wir haben kein Haus gebaut (zur Wohnung hat es allerdings gereicht), Kinder haben wir auch nicht gezeugt (in beiderseitigem Einverständnis) und einen Baum haben wir mangels Garten auch nicht gepflanzt. Haben wir dann das Leben verfehlt? Natürlich nicht, denn wir sehen unseren Sinn in erheblich anderen Dingen. Allerdings sind diese Dinge mit Sicherheit sehr egoistisch und es wird nicht wenige Menschen geben, die eine solche Einstellung verurteilen werden. Aber auch da ist unser Egoismus groß genug um zu sagen, dass uns diese Meinungen egal sind. Was ist uns denn nun wichtig? In erster Linie unsere Beziehung. Dann kommt wohl auch ein gewisser Wohlstand dazu. Außerdem sind wir extrem gerne unterwegs. Dazu kommt noch ein Gefühl, dass wir vor uns selber nicht zu schlecht aussehen. Damit ist gemeint, das wir versuchen, mit anderen Menschen respektvoll umzugehen, keine Menschen zu übervorteilen und Toleranz zu leben und nicht nur zu predigen. Auch ein einigermaßen verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt gehört dazu. Auch wenn wir an dem Punkt des Öfteren mit anderen Zielen in Konflikt geraten. Denn Wohlstand ist immer auch Verschwendung. Wir sind mittlerweile über 20 Jahre verheiratet und glauben, dass wir ein ganz gutes Rezept für eine erfolgreiche Beziehung gefunden haben. Rezept ist vielleicht das falsche Wort. Denn das würde heißen, man kann es aufschreiben und weitergeben. Das können wir wohl nicht. Aber wir haben einen Weg gefunden, unser Leben so zu gestalten, dass es für Beide den größtmöglichen Gewinn bringt. Dazu gehört in erster Linie Respekt vor dem Partner. Dazu gehört mit Sicherheit auch eine große Toleranz und eine gewisse Gelassenheit bei Kleinigkeiten. Dazu gehört ein absolutes Vertrauen und der Wille, dieses Vertrauen auch nicht unnötig zu belasten. Mit anderen Worten gehört dazu eine absolute Treue und Ehrlichkeit. Auch wenn diese Werte heute oft nicht mehr so streng gesehen werden, in unserer Beziehung haben Sie eine enorm große Bedeutung. Bei jeder Versuchung müssen wir uns überlegen, ob es das wert ist. Denn man würde etwas zerstören, was man jahrelang aufgebaut hat und mit Sicherheit nicht mehr zurück bekommt. Wir haben den Wunsch, miteinander alt zu werden. Und das mit allen Konsequenzen. Und dazu gehört eben auch der bedingungslose Einsatz für die Beziehung. Denn automatische Sicherheiten gibt es nicht. Es ist schon ständiger Aufwand und Zurücknahme eigener Egoismen nötig, um eine erfolgreiche Ehe zu führen. Ich gebe es nicht gerne zu, aber ein gewisser Materialismus ist uns auch eigen. Wir hatten eine für uns schön eingerichtete und für zwei Personen recht große Wohnung. Wir fuhren immer ein Auto, welches uns sehr gefällt und nicht unbedingt das ökologisch sinnvollste Auto ist. Von Zeit zu Zeit fuhren wir zusätzlich ein Motorrad nur zum Spaß. Es wäre falsch, zu behaupten, dass wir mit unseren materiellen Ansprüchen jederzeit ökologischen Ansprüchen gerecht wurden. Aber ich muss eben auch zugeben, dass uns der Spaß, den diese Dinge bringen, größtenteils wichtiger war als unser ökologisches Gewissen. Unser sogenannter ökologischer Fußabdruck ist mit Sicherheit nicht klein, aber zur eigenen Beruhigung sagen wir uns auch, dass er wohl erheblich größer sein könnte. Der dritte Punkt ist uns sehr wichtig. Denn wir sind wirklich gerne unterwegs. Und damit meinen wir nicht unbedingt, dass wir ferne und exotische Länder sehen wollen. Damit meinen wir, dass die Reise als solche das Wichtige ist. Deshalb fliegen wir extrem selten. Der letzte Urlaubsflug war 2002 in die USA. Viel lieber sind wir in Europa unterwegs. Mit dem Motorrad oder dem Auto. Es müssen nicht tausende von Kilometern sein. Wir sind auch viel in Deutschland unterwegs. Immer wieder müssen wir feststellen, dass es so viele schöne Gegenden in unmittelbarer Nähe gibt, dass eine weite Anreise überhaupt nicht nötig ist. Auf unseren Urlaubsseiten könnt Ihr vielleicht sehen, was wir damit meinen. Wie oben schon erwähnt haben wir nun mehr als ein halbes Jahrhundert hinter uns. Und als Resume würden wir schon sagen, dass wir vieles richtig gemacht haben. Und vor Allem bereuen wir Nichts. Auch Fehler mussten wohl gemacht werden, damit man wieder etwas lernt und einen Schritt weiter kommt. Wichtig dabei war immer, dass wir gemeinsam gegangen sind. Und so wollen wir auch weiterhin gemeinsam gehen. Und da waren wir 2010 an einem Punkt angekommen, wo wir uns fragten, ob das Alles war und ob wir diesen Weg so weitergehen wollen. Wir haben mit Sicherheit bisher ein glückliches und zufriedenes Leben geführt. Insbesondere wenn wir uns Bilder im Fernsehen anschauen, müssen wir feststellen, dass wir mit Sicherheit zu einer extrem bevorzugten Generation gehören. Wir haben bisher keinen Krieg erlebt. Uns sind extreme Erschütterungen des Lebens bisher erspart geblieben. Wir haben nie gehungert. Im Gegenteil. Wir konnten uns bestimmt immer mehr leisten als der größte Teil der Weltbevölkerung. Wir waren nie wirklich bedrohlich krank (oder zumindest wissen wir noch Nichts davon). Eigentlich müssten wir also sehr zufrieden sein. Aber wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir unseren bisherigen Weg so NICHT weitergehen wollen. Bis zu diesem Tage war es mit Sicherheit für uns der richtige Weg. Aber es kann nicht der Weg bis zu unserem Lebensende sein. Wann immer das auch sein mag. Und wenn wir uns die Entwicklung der Welt ansehen, dann befürchten wir, dass dieser Tag eher früher als später kommt. Unser jetziger Lebenswandel gefiel uns schon. Aber es wäre eben auch schön, noch einen anderen Lebenswandel zu probieren. Damit komme ich zu unserem Traum. Im März 2013 haben wir unser schön eingerichtetes Leben hier aufgegeben und sind zu Nomaden geworden. Und da wir keine Lottogewinner sind, mussten wir das mit Konsequenzen tun. Wir können es uns nicht leisten, immer unterwegs zu sein und weiterhin unsere Wohnung als Rückzugsort zu behalten. Wir haben also alles verkauft. Angefangen bei der Wohnung über das Auto bis hin zum (fast) gesamten Hausrat. Und wir werden dann die nächsten Jahre in einem Wohnmobil leben und unterwegs sein. Das mit Sicherheit auch nicht im Luxus sondern eher spartanisch, denn unser Geld muss schon für lange Zeit reichen. Denn bis zur Rente, die wir dann hoffentlich noch bekommen, sind es noch einige Jahre. Dieser Entschluss hat dann unser Leben schon sehr verändert. Wir haben eigentlich kein Geld mehr ausgegeben für Dinge, die wir nicht mitnehmen könnten. Jede Entscheidung wurde überprüft, ob sich das noch lohnt. Wir haben natürlich einiges an Geld ins Womo gesteckt, um es unseren Ansprüchen entsprechend um zu gestalten. Dann haben wir angefangen, Dinge zu verkaufen. Unzählige Ebay-Auktionen wurden durchgeführt. Man glaubt ja nicht, was sich in 20 Jahren alles ansammelt. Auch an Dingen, die man schon ewig nicht mehr gesehen oder benutzt hat. 2 Jahre lang haben wir die Wohnung auf links gedreht und jedes Teil begutachtet und entschieden, ob wir es brauchen. War eine anstrengende, teilweise schmerzhafte, aber auch reinigende Aufgabe. Natürlich war das stellenweise auch nicht einfach. Denn es gibt unzählige Dinge, an denen hängt etwas dran. Viele Erinnerungen und Erfahrungen. Aber brauchen wir diese Sachen wirklich? Wir haben niemanden, dem wir etwas vererben wollen. Wir haben keine Nachfahren, denen wir Erinnerungen vermachen könnten. Und wir legen wirklich keinen Wert darauf, in dieser Welt einen sichtbaren Fussabdruck zu hinterlassen. Also brauchen wir 95% unserer angesammelten Dinge nicht mehr. Das gilt auch für Fotos und Dias aus früheren Zeiten. Das gilt für Bücher und Filme. Das gilt für Hausrat und Kleidung. Beispielsweise lagen im Keller ca. 5.000 Dias von unserer USA-Tour 95. Was soll ich damit noch? Ich habe Sie seit vielen Jahren nicht mehr angesehen. Das Entscheidende war dabei das Ziel. Und dieses Ziel hieß für uns, unterwegs zu sein. Nicht hetzen und unzählige Kilometer fressen. Sondern in Ruhe umherziehen. Zwei oder drei Wochen irgendwo bleiben, dann ein paar hundert Kilometer weiter einen neuen Platz suchen. Sich die Gegend anschauen und wenn man genug gesehen hat, wieder den Motor anschmeißen. Die beiden Jahre 2011 und 2012 haben wir unser Womo ausgiebig getestet und wir haben es zu unserem Traummobil gemacht. Generell war die Entscheidung für dieses Womo, was den Aufbau und die Einrichtung angeht, absolut richtig. Wir haben es nie bereut. Es hat zwar noch einige Tausend Euro gekostet, bis es wirklich unseren Vorstellungen entsprach, aber am Ende können wir sagen, es ist unser Traummobil. Unser Motto, welches auf der ersten Seite steht, zeugt von unserer Vorstellung vom Leben. Mit Sicherheit haben wir das nicht immer geschafft. Aber wir haben schon Einiges versucht und auch realisiert. Von einem erfüllten Traum, der USA Tour 1995, könnt Ihr in unserem Reisetagebuch lesen. Und von dieser Tour zehren wir heute noch. Diese Erinnerungen bleiben im Kopf und jetzt sind wir dabei, neue große Erinnerungen zu schaffen, die bis zum Lebensende reichen werden. (Weiter geht es dann in den News)
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